Symposien Freitag
Änderungen im Programmablauf vorbehalten.
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Raum Paris | 08:00 - 09:30 | 02.10.2015 |
Symposium | Fr07 |
Therapie im Fokus Entwicklung innovativer Behandlungsformen bei Netzhautdystrophien Symposium der Sektion DOG-Genetik |
Vorsitzende/r: Birgit Lorenz (Gießen), Mathias Seeliger (Tübingen), Bernd Wissinger (Tübingen)
Die Entwicklung experimenteller Ansätze zur Behandlung erblicher Netzhauterkrankungen hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Klinische Studien zur Gen-, Zell- und Pharmakotherapie laufen oder sind in Vorbereitung für die Behandlung mehrerer Netzhauterkrankungen. Weitere experimentelle Ansätze befinden sich in der präklinischen Erprobung. Im Rahmen des Symposiums werden führende Experten auf dem Gebiet die neuesten Entwicklungen präsentieren.
Referent/in: Marius Ader
(Dresden)
Der Verlust der lichtsensitiven Fotorezeptoren stellt die häufigste Ursache für Behinderung in industrialisierten Staaten dar. Ein möglicher Behandlungsansatz könnte der Ersatz degenerierter Fotorezeptoren durch Zelltransplantation sein. In ersten vorklinischen Studien konnte wir zeigen, dass unreife Fotorezeptoren nach einer Transplantation korrekt in die Netzhaut von Mausmodellen retinaler Degeneration integrieren und reife, funktionale Fotorezeptoren ausbilden. Derzeit untersuchen wir, in wie weit Fotorezeptoren aus retinalen Organoiden, die von pluripotenten Stammzellen in vitro generiert werden, als Spendermaterial zum Zellersatz geeignet sind.
Referent/in: Kerstin Nagel-Wolfrum
(Mainz)
Nonsense mutations are a frequent cause of retinal dystrophies. They generate premature termination codons that cause premature termination of translation. Translational read-through-inducing drugs (TRIDs) allow the read-through of nonsense mutations resulting in full-length protein expression. We demonstrated TRIDs induced read-through for various retinal dystrophies in cell culture and in vivo and validated their biocompatibility. The high biocompatibility combined with the sustained read-through efficacies emphasizes the potential of TRIDs for treating retinal dystrophies caused by nonsense mutations.
Referent/in: Volker Busskamp
(Dresden)
Photorezeptoren verlieren in den meisten Netzhautdystrophien zuerst ihre lichtsensitiven "Antennen" bevor diese Zellen im weiteren Verlauf der Krankheit auch vollständig degenerieren können. Wir haben Photorezeptoren, die bereits funktionslos waren, mit sogenannten Opto-Genen reaktiviert. Dieses haben wir erfolgreich im Tierversuch erprobt sowie in humanen Netzhäuten von Organspendern.
Referent/in: Peter Charbel Issa
(Bonn)
Der Morbus Stargardt ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Akkumulation von Lipofuszin im retinalen Pigmentepithel, welche vor allem auf eine pathologisch vermehrte Dimerisierung von Vitamin A zurückgeführt wird. Diese Dimerisierung kann durch den Austausch bestimmter Wasserstoffatome von Vitamin A zugunsten von Deuterium vermindert werden kann. Der im Tiermodell bereits als wirksam befundene pharmakologische Therapieansatz mit deuteriertem Vitamin A befindet sich derzeit in klinischer Erprobung und soll hier vorgestellte werden.
Referent/in: Knut Stieger
(Gießen)
Die Technik des genome editing stellt eine Möglichkeit zur Korrektur von krankheitsauslösenden Mutationen in der Netzhaut dar. Hierbei werden mittels DNA Strangbruch, ausgelöst durch hochspezifische Endonukleasen wie TALEN oder CRSIPR-Cas, zelleigene DNA-Reparaturmechanismen genutzt. Um die Effizienz der Methode zu optimieren, aber auch mögliche toxische Eigenschaften zu minimieren, müssen geeignete in vitro als auch in vivo Modelle generiert werden. im Rahmen dieses Vortrags wird die aktuelle Situation auf diesem noch sehr experimentellen Forschungsgebiet zusammengefasst und diskutiert.