Symposien Donnerstag
Änderungen im Programmablauf vorbehalten.
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Saal 2 | 08:00 - 09:30 | 01.10.2015 |
Symposium | Do04 |
Differenzialdiagnose von Optikusneuropathien |
Vorsitzende/r: Helmut Wilhelm (Tübingen), Flemming Beisse (Heidelberg)
Optikusneuritis sieht man heute differenzierter als noch vor einigen Jahren, es gilt Sonderformen abzugrenzen. Bei der NAION gibt es neue Erkenntnisse ebenso wie bei hereditären und toxischen Optikusneuropathien, die man heute als mitochondrial zusammenfasst. In dieser Sitzung wird zum ersten Mal die künftig alle zwei Jahre stattfindende Elfriede-Aulhorn-Vorlesung gehalten, mit der ein Neuroophthalmologe geehrt werden soll, der sich um das Fach im deutschsprachigen Raum besonders verdient gemacht hat. Die Elfriede-Aulhorn-Vorlesung 2015 wird von Prof. Guntram Kommerell gehalten.
Referent/in: Flemming Beisse
(Heidelberg)
Referent/in: Klaus Rüther
(Berlin)
Die Ätiologie der nicht-arteriitischen, anterioren ischämischen Opitkusneuropathie (NAION) ist nicht hinreichend bekannt, ausreichende Evidenz für einen therapeutischen Ansatz liegt nicht vor. Die NAION ist jedoch mit zahlreichen anderen Krankheiten assoziiert (z.B. Diabetes mellitus, Schlafapnoe), sodass bei der Betreuung der Patienten eine gezielte Diagnostik durchgeführt werden sollte. Die Patienten sollten auf die Behandlungsoptionen (Steroide, Acetylsalicylsäure) hingewiesen weden und müssen auf den Zusammenhang zwischen der NAION und PDE5-Hemmern aufgeklärt werden.
Referent/in: Birgit Lorenz
(Gießen)
Alle bisher auf molekularer Ebene identifizierten hereditären Optikusneuropathien sind dem Formenkreis der Mitochondriopathien zuzuordnen, wobei die autosomalen Formen auf Mutationen in Kernkodierten Genen zurückgehen im Gegensatz zu der mitochondrial vererbten Leber´schen Hereditären Optikusneuropathie LHON. Diskutiert werden neue funktionelle und morphologischen Befunde sowie Therapieentwicklungen.
Referent/in: Felix Tonagel
(Tübingen)
Die toxische Optikusneuropathie führt über eine Störung der oxidativen Phosphorylierung zu bilateralen Sehstörungen in Form von Dyschromatopsie, fortschreitender Sehminderung mit zentralen bzw. zentrozökalen Gesichtsfelddefekten und reduziertem Kontrastsehvermögen. Meist ist die einzig mögliche Behandlung die Vermeidung der schädigenden Noxe. Da es sich um eine Ausschlussdiagnose handelt, ist eine Kenntnis der in Frage kommenden Differentialdiagnosen die Voraussetzung für eine rasche und korrekte Diagnosestellung. Abzugrenzen sind unter anderem hereditäre Erkrankungen, Vitaminmangel und Tumorerkrankungen.
Referent/in: Guntram Kommerell
(Denzlingen)
Elfriede Aulhorn (1923-1991) hat mich, ihren Schüler, für neuroophthalmologische Forschung begeistert. Ihre Entdeckung des Löschphänomens am Phasendifferenzhaploskop zeigte, wie traditionelle Methoden der Heterophorie-Diagnostik zu Artefakten führen können. Solche Artefakte lassen sich vermeiden, wenn man auf vollständig fusionierbare Objekte blicken lässt und dabei die Möglichkeit bietet, die angenehmste Prismenstärke zu wählen. In meiner Arbeitsgruppe untersuchten wir, ob Personen, die hohe Prismenwerte bevorzugen, vermehrt über asthenopische Beschwerden klagen.